Schwule seite in usa wien

Der Kampf der Trump-Regierung gegen die sogenannte woke Ideologie hat sein nächstes Opfer gefunden: Harvey Milk. Der ermordete Ex-Marinesoldat war der erste offen schwule Politiker der USA. Ein Vorreiter. Ihm zu Ehren wurde ein Schiff der US-Marine umbenannt: Ein Öltanker trug seitdem den Namen USNS Harvey Milk.

Nun, mitten im Pride Month, wird diese Ehrung wieder rückgängig gemacht. Der Grund: Das Pentagon will das Kriegerethos stärken. Dabei diente Milk während des Koreakriegs sogar als Tauchoffizier in der US-Marine. Geboren wurde er im Bundesstaat New York als zweites Kind von Bill und Minerva Milk, zwei aus Litauen eingewanderten Juden.

Er studierte Mathematik und Geschichte und arbeitete nach seiner Zeit bei der US-Marine erst als Lehrer, dann als Versicherungsstatistiker und Finanzanalytiker. Milk versteckte seine Homosexualität zu Beginn noch gegenüber Familie und Umfeld. Zwischenzeitlich überlegte er gar, eine lesbische Freundin zu heiraten, um seine sexuelle Orientierung zu verbergen.

Das änderte sich in den er-Jahren. Ereignisse wie die Invasion der USA in Kambodscha oder die Watergate-Affäre politisierten den Ex-Hippie. Weil er zahlreiche Morddrohungen erhielt, sprach er noch im selben Jahr auf Tonband: "Sollte mich eine Kugel treffen, dann möge diese Kugel dazu führen, dass sich jeder outet.

Der Täter: Dan White. Dieser war erst als Stadtrat zurückgetreten, wollte dann jedoch zurück auf seinen Posten. White geriet in Rage und erschoss beide. Die Geschichte von Harvey Milk wurde auch verfilmt: Sean Penn erhielt für seine Verkörperung des Schwulenaktivisten in einer veröffentlichten Filmbiografie gar einen Oscar.

Ebenfalls verlieh Barack Obama Milk posthum die Presidential Medal of Freedom. Auch die Benennung des Schiffes nach Milk geht auf einen Vorschlag von Obama zurück. Im Oktober wurde der Mai Milks Geburtstag zum Harvey Milk Day ernannt. Seitdem Trumps MAGA-Republikaner in den USA zurück an der Macht sind, werden Minderheiten wieder ausgegrenzt, auch im US-Militär.

Christian Schneider, 5.

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