Schwules viertel puerto vallarta münchen

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Die mexikanische Metropole Guadalajara ist bekannt für den Tequila, der in der Gegend gebrannt wird. Gleichzeitig ist die Stadt Heimat eines einmaligen Filmfestivals. Nirgendwo ist der Tod fröhlicher als in Guadalajara. Sie erinnern daran, dass das Leben vergänglich ist. Der Jährige leitet seit sechs Jahren den Premio Maguey innerhalb des Filmfestivals von Guadalajara.

Anders als etwa der Teddy Award, der einem schwul-lesbischen Film innerhalb der Berlinale verliehen wird, werden ausgewählte queere Filme für den Premio Maguey in einer eigenen Sektion gezeigt, in deren Rahmen der Preis dann auch verliehen wird. Die diesjährige Festival-Ausgabe stand ganz im Zeichen des Gastlandes Deutschland, sagt Pavel.

Sie setzt sich seit Jahren für die Rechte queerer Menschen in Kuba ein. Auch in Mexiko gibt es noch einiges zu tun. Als die mexikanische Bundesregierung im vergangenen Jahr die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare öffnen wollte, kam es landesweit zu Protesten. Doch Mexiko insgesamt ist nach wie vor stark von den Moralvorstellungen des hispanischen Katholizismus und dem Geschlechterbild des Machismo geprägt.

Nur Puerto Vallarta an der Pazifikküste, ebenfalls im Bundesstaat Jalisco gelegen und rund 30 Flugminuten von Guadalajara entfernt, ist noch eine Ausnahme. In dem Badeparadies mit seinem angesagten Gay Beach und den zahlreichen Clubs und Open-Air-Bars haben Pavel und sein junges, enthusiastisches Team mittlerweile auch einen Ableger ihres Festivals etabliert.

Guadalajara selbst ist indes auch jenseits des Filmfestivals im März eine der lebendigsten und offensten Metropolen südlich der USA. Es gibt höchst unterschiedliche Läden für Besucher jeden Geschmacks, vom edlen Envy Club mit Typen im Anzug über schrammelige Drag-Show-Bars wie das YeYe mit Performances am Rande des Wahnsinns bis hin zu Cruising-Bars mit Darkroom wie dem Voltio , in dem sich auch so mancher geile Kerl eine Auszeit vom heterosexuellen Eheleben nimmt.

Einer der umtriebigsten Macher der schwulen Szene ist Paulo Orendain. Der Impresario, Radiomoderator und Partyveranstalter sorgt für die glamourösesten und exzessivsten Feten der Stadt, in wechselnden Locations. Wenn der Jährige ruft, kommen sie alle: die Schönen und Reichen, die Celebritys und — natürlich — die Schwulen.

So auch bei der Abschlussparty des Premio Maguey im Club Edison , der mit mehr als tausend feier- und tanzwütigen Gästen aus allen Nähten platze.

Das schwule viertel in münchen: puerto vallarta feeling erleben

Wer tagsüber den Rausch der letzten Nacht ausschläft, verpasst allerdings ein mindestens ebenso spannendes, aber ganz anderes Guadalajara. Je nachdem, mit wem man redet, wird die Stadt als mexikanisches San Francisco für Gays , als mexikanisches Florenz für Kunstliebhaber , als Perle des Westens für Architekturfans oder als mexikanisches Silicon Valley für Techies und IT-Geeks bezeichnet.

Schon die so unterschiedlichen Charakterisierungen zeigen: Letztlich lässt sich Guadalajara mit nichts vergleichen. Stolz sind sie auf den Mariachi, eine regionale Form von Volksmusik mit extrem ansteckenden Tanzrhythmen, die längst sinnbildlich für ganz Mexiko steht. Und dann gibt es natürlich die Kunst des Spirituosenbrennens.

Das Örtchen Tequila , das dem gleichnamigen Agaven-Schnaps zu weltweitem Ruhm verhalf, ist keine Autostunde entfernt. Und der ebenfalls von hier stammende Mezcal, noch etwas weniger bekannt als der Tequila, mausert sich gerade zur Spirituose des Tages in angesagten Bars von New York bis München.

Der Name ist durchaus Programm. Unbedarfte Reisende sollten allerdings vorsichtig sein: der Schnaps ist wahres Teufelszeug — und die Mexikaner wollen es scheinbar wirklich wissen, mit ihrer ganz besonderen Hassliebe zum Tod. Um Leben und Tod geht es auch beim Lucha Libre , wenn auch nur auf den ersten Blick.

Denn die mexikanische Variante des Wrestlings ist viel selbstironischer und zugleich affektierter als in den USA. Wenn die Muskelprotze in ihren Masken und absurden Kostümen auf die Bühne stürmen und den Machismo zugleich feiern und buchstäblich auf den Arm nehmen, ist das ein schriller Mix aus Trash, Genderparodie — und Porno.

Das aufgekratzte Publikum schreit Obszönitäten, sowohl gegen die Performer, als auch gegen den verfeindeten Fanblock auf der anderen Seite der Arena. Eine Frau ist besonders kreativ in ihrer Aneinanderreihung wüster Beschimpfungen, die sie mit rauchig-krächzender Stimme zu Gehör bringt: Huren und Geschlechtsteile verbindet sie mit Heiligen, Müttern und Söhnen, sehr zum grölenden Vergnügen der Gäste um sie herum.